Januar 2015 Leseverstehen

25 Questions

Leseverstehen Dresden – eine Stadt stellt sich vor

Der Freistaat Sachsen ist eines der fünf neuen Bundesländer: Bis 1990 war Sachsen ein Teil der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Die Stadt mit den meisten Einwohnern ist übrigens nicht Dresden, sondern Leipzig. Aber die Stadt an der Elbe ist eine der schönsten deutschen Städte. Die sächsische Metropole ist heute noch geprägt von den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges, den Bauten des Sozialismus und vom Wiederaufbau nach 1989. Dresden spiegelt die deutsche Geschichte – mit ihren Triumphen und Tragödien. Bis Juni 2009 war Dresden noch Weltkulturerbe der UNESCO. Aber weil über die Elbe eine neue Brücke gebaut wird, hat Dresden diesen Status verloren.
2006 feierten die Dresdener den 800. Geburtstag ihrer Stadt. Die kulturelle Blüte währte vom 17. Jahrhundert bis 1933. Der amerikanische Schriftsteller Kurt Vonnegut war Anfang 1945 als Kriegsgefangener in Dresden. Es war für ihn die „bezauberndste Stadt, die die meisten Amerikaner jemals gesehen hatten. Die sich am Himmel abhebende Silhouette mit ihren Kuppeln und Türmen war üppig und märchenhaft.“ Wenige Wochen später war davon nichts mehr übrig. In der Nacht vom 13. Auf den 14. Februar erlebte Dresden seine schlimmste Stunde. Die Briten richteten die gesamte Altstadt zugrunde. Es wurden insgesamt mehr als 9000 Sprengbomben abgeworfen. Das weltberühmte barocke Zentrum versank in der Feuerhölle. Historiker sprechen von über 40 000 Toten auf Dresdens Straßen.
„Die Stadt Dresden gibt es nicht mehr. (...) Der Zweite Weltkrieg hat sie in einer einzigen Handbewegung weggewischt.“ Das hat der Schriftsteller Erich Kästner in seinem Buch Als ich ein kleiner Junge war geschrieben. Nach Kriegsende wurden viele Ruinen wieder aufgebaut: die Semperoper, der Zwinger, das Residenzschloss und die Frauenkirche.
Die Stadt ist jedoch nicht nur für ihre barocke Schönheit bekannt. Seit 1710 wird in Meißen das berühmte Meißner Porzellan hergestellt. Die Fabrik ist die älteste Porzellanmanufaktur in Europa. Viele nennen Sachsen auch „Silicon Saxony“, denn in Sachsen sind Mikroelektronik und die Elektrotechnik von großer Bedeutung. Jeder fünfte Mikrochip, der weltweit verkauft wird, ist in Sachsen hergestellt worden. Große Autohersteller wie Porsche, VW und BMW haben Fabriken in Sachsen. Trotzdem ist die Arbeitslosenquote mit 12,9 viel höher als der Durchschnitt in Deutschland. Wie in den meisten anderen ostdeutschen Bundesländern ist die Anzahl der Ausländer in Sachsen nicht hoch. Nur 2,8 Prozent der Einwohner kommen aus dem Ausland, die meisten davon aus Vietnam, Russland und der Ukraine.
Aber wer an Dresden denkt, muss auch an Weihnachten denken. Denn auch der bekannte Christstollen kommt ursprünglich aus Dresden und ist jetzt über 550 Jahre alt. Er ist nicht nur in Deutschland sehr geschätzt, sondern ist auch weltweit sehr beliebt. Ein Dresdener Backhaus hat bereits Kunden in 86 Ländern beliefert. Exporte in die USA erwiesen sich jedoch nach dem 11. September 2001 als problematisch: Die Zuckerbeutel wurden mit Antrax-Kuverts verwechselt. Seitdem steht auf den Beuteln in Englisch, dass es sich um Puderzucker handelt.
http://www.planet-wissen.de/laender_leute/sachsen/dresden/ http://www.deutsch-perfekt.com/land-leute/die-laender/sachsen-technologie-und-weihnachtstradition

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